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Trendreport 2018: „Wie sicher sind unsere Tiere auf der Weide wirklich?“

Tierausbruch durch mangelhafte Zäune sind ein verkanntes Risiko für Tierhalter – Deutlicher Nachholbedarf bei der Weidezaunsicherheit

Pressemitteilung horizont group gmbh - Animal Care

Korbach, 13. November 2018. Weidezäune sind ein oft verkanntes Haftungsrisiko für Tierhalter. „Obwohl immer wieder Rinder, Schafe und Pferde von Weiden ausbrechen und es in der Folge zu teils schweren Unfällen kommt, wird der Sicherheit von Weidezäunen vielerorts immer noch keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Viele der installierten Weidezäune sind nicht so sicher, wie sie es sein könnten und wie sie es vor allem sein sollten. Der Zustand der Weidezäune wird von vielen Haltern zudem nicht konsequent genug kontrolliert“, stellt horizont-Geschäftsführer Dieter Hake bei der Vorstellung des von horizont erstellten Trendreports „Sicherheit von Weidezäunen 2018“ auf der EuroTier fest. „Die Ursachen finden sich in einer abnehmenden Qualität vieler installierter Weidezaunsysteme sowie in einer nicht fachgerechten Installation und Wartung der Zäune“, so Hake weiter.

 

Der Geschäftsführer zeigte die wachsende Gefahr für Tier und Mensch angesichts der Zunahme des Straßen- und Bahnverkehrs sowie dem immer stärkeren Auftreten des Wolfes in vielen Regionen auf: „Für die Tierhalter ist das ein doppeltes Risiko. Ihnen kommt bezüglich der Hütesicherheit ihrer Weidezäune eine große Verantwortung zu. Sie haften nach der Tierhalterhaftung (§833 BGB) für Schäden, die durch ihr Tier verursacht werden. Im Sinne der Sorgfaltspflicht müssen Halter auch für eine ordnungsgemäße Einzäunung ihrer Tiere sorgen. Gleichzeitig sind sie auch die Geschädigten, wenn der Wolf die Zäune überwindet, Tiere angreift oder diese in Panik von der Weide ausbrechen.“

Zahl der Schadensfälle sinkt nicht – Schadenshöhe steigt

Für den Trendreport hatten die horizont-Mitarbeiter intensive Recherchen vorgenommen und zusätzlich Experteninterviews mit Tierhaftpflichtversicherern und Sachverständigen für Tierhaltung geführt. 

Hake zog ein klares Fazit aus diesen Gesprächen: „Trotz der Verfügbarkeit immer besserer Zaunsysteme und der neuen Möglichkeit, die ordnungsgemäße Funktion aus der Ferne ständig kontrollieren zu können, ist nicht erkennbar, dass die Zahl der Schadensfälle durch ausbrechende Tiere sinkt. Die durchschnittliche Schadenshöhe ist laut Aussage der Versicherer sogar eher gestiegen. Sachverständige beurteilen den Zustand von Weidezäunen allgemein als verbesserungswürdig.“

Aufbauend auf die gewonnenen Erkenntnisse will das horizont-Team Lösungsansätze zur flächendeckenden Verbesserung des Zustandes von Weidezäunen erarbeiten. Deren Richtung gehe vor allem zu einem stärkeren Einsatz technischer Hilfsmittel zur 24/7-Überwachung der Weidezäune sowie der besseren Pflege und Wartung der Zaunsysteme. „So könnte jeder Tierhalter die Gefahr bei seinen Weiden reduzieren“, betonte Hake.

 

Beratung bei der Produktauswahl und Installation muss verbessert werden

Als einen wichtigen Faktor sieht Hake die Verbesserung des Fachwissens bei den Fachberatern im Handel und bei den Anwendern, die die Zäune installieren und warten. „Die Technik und die Produkte sind da. Aber sie müssen für den jeweiligen Einsatzzweck passend ausgewählt und richtig installiert werden. Das scheint branchenweit oft nicht zu klappen. Wir müssen für die vergangenen Jahre eine sinkende Fachkompetenz bei den Fachberatern im Handel und hier insbesondere im Onlinehandel ebenso wie bei den Tierhaltern feststellen. Hier werden wir mit praxisgerechten Beratungsangeboten ansetzen, um das Know-how bei allen Beteiligten zu verbessern.“

Auf der Produktseite könnten laut Hake technische Innovationen wie GPS-Geräte oder spezielle Produkte zur Wolfsabwehr bereits einen maßgeblichen Beitrag zur Sicherung von Nutz- und Freizeittieren im Außenbereich leisten. Besonders beim Bau von Elektrozäunen seien jedoch nicht nur die Verwendung sicherer und hochwertiger Komponenten, sondern auch die richtige Kombination der Produkte sowie der fachgerechte Aufbau ausschlaggebende Faktoren für die Sicherheit einer Weidezaunanlage.

Zum Hintergrund: Situation und Risiken der Weidehaltung

Die Situation der Weidehaltung: Die Weidehaltung spielt für landwirtschaftliche Betriebe aller Größen sowie besonders in der ökologischen Landwirtschaft und in der extensiven Weidehaltung von Fleischrindern nach wie vor eine wichtige Rolle. Das gilt auch für die Schafhaltung bei Berufs- und Nebenerwerbsschäfern. Für die Pferdehaltung ist das Angebot von ganzjährigem Auslauf und Gruppenhaltung sowohl von Züchtern als auch von Sport- und Freizeitreitern absolut gewünscht.

Die Risiken der Weidehaltung: Die Haltung von Tieren im Außenbereich birgt jedoch Gefahren, vor allem wenn die Weiden nicht in Sichtweite zum Hof liegen. Immer wieder gibt es Meldungen über ausgebrochene Tiere, die teilweise schwere Unfälle im Straßenverkehr verursachen. Tierhalter sind dazu verpflichtet, für die Funktionsfähigkeit ihrer Zäune zu sorgen. Dieser Sorgfaltspflicht wird jedoch nicht immer nachgekommen.

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