Geflügelhaltung im Winter - was müssen Sie beachten?

Hühner sind zwar relativ robuste Tiere und frosthart, aber trotzdem sollten im Winter einige Besonderheiten beachtet werden und die Hühner eine Extra-Pflege bekommen. Wir zeigen wir, worauf du achten musst, damit deine Hühner den Winter gut überstehen!

Das Wetter ist im Winter häufig ungemütlich und kann für die Hühner Stress bedeuten. Obwohl Hühner relativ robust sind, ist es sehr wichtig, auf eine winterliche Haltung der Tiere zu achten. 

Sollten Ihre Tiere im Winter zusätzlich warmgehalten werden, um nicht zu frieren? Unbedingt. 

Hühner schwitzen das ganze Jahr über, um ihren Körper auf eine konstante Temperatur von etwa 41 Grad Celsius zu regulieren. Wenn es draußen kalt ist, müssen Hühner härter arbeiten, um ihre Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Das bedeutet natürlich auch, dass sie mehr Futter verbrennen und mehr Wasser trinken müssen, um hydriert zu bleiben. Wenn es im Winter sehr kalt ist, können Ihre Tiere also ernsthafte Gesundheitsprobleme bekommen, wenn nicht genug Wasser und Futter vorhanden ist - sie könnten dehydriert werden und an Erfrierungen sterben. Besondere Vorsicht gilt beim Kamm- und Kehllappengewebe - dieses ist besonders kälteempfindlich und kann sich bei Kälte schwarz verfärben, entzünden oder sogar absterben.

Es ist also wichtig, dass Sie Ihre Hühner im Winter zusätzlich warm halten - eine tolle Lösung hierfür ist beispielsweise ein Heizstrahler in Form einer Infrarotlampe. 

Um Kamm- und Kehllappen zusätzlich zu schützen, können Sie Ihren Tieren alle paar Tage oder auch täglich eine Schicht Vaseline oder auch Melkfett auf Kamm- und Kehllappen auftragen. Wichtiger Hinweis: Die Creme sollte kein Wasser enthalten!

Minusgrade in Verbindung mit trockener Luft sind gefährlicher als mit feuchter Luft. Halten Sie den Stall deswegen immer trocken und öffnen Sie am Tag die Fenster und Türen, um Feuchtigkeit herauszubekommen.

Hühner sind sehr robuste und frostharte Tiere. Grundsätzlich ist es daher möglich, Ihre Hühner im Freien überwintern zu lassen, denn die meisten Rassen stammen sogar ursprünglich aus Gegenden mit kalten Wintern und sind somit darauf eingestellt.

Es ist natürlich für sie in der freien Natur zu leben und sich nicht im Stall aufzuhalten. Außerdem bekommen sie mehr Bewegung und frische Luft, was gut für ihre Gesundheit ist. Allerdings sollte sichergestellt sein, dass ein gut isolierter Stall bei Bedarf einen Rückzugsort bietet und ein Unterstand vorhanden ist, damit sich Ihre Tiere vor Wind und Wetter schützen können. 

Hühner haben im Winter einen höheren Stoffwechsel, da sie gegen die Kälte ankämpfen müssen. Ihr Körper braucht dafür genug Energie, die sie aus nahrhaftem, fettigem Futter bekommen. Vor allem zu dieser Jahreszeit sollte viel Wert auf das richtige Hühnerfutter gelegt werden. Stellen Sie das Wasser und das Futter nicht zusammen, sondern trennen Sie dies in separaten sauberen Behältern.

Futtermenge

Die Futtermenge ist von Jahreszeit, Alter, Gewicht, Gesundheitszustand sowie den Hühnerrassen abhängig. Genaue Angaben können deswegen nicht gegeben werden. Informieren Sie sich vorab über Ihre Tiere, welche Mengen Sie in der kalten Jahreszeit zur Verfügung stellen sollten. Pauschal lässt sich aber sagen, dass im Winter die Tiere ungefähr 20 % mehr Futter brauchen.
Das bedeutet: Eine ausgewachsene Henne bräuchte um die 120 g bis 180 g Futter am Tag.

Welches Futter?

Im Winter ist eine eiweiß- und fettreiche Nahrung zu empfehlen, die den Hühnern gleichzeitig genügend Vitamine liefert. Wichtige Energielieferanten sind Nüsse, Sonnenblumenkerne und Haferflocken. Bei Bedarf können Sie auch ein wenig Öl hinzugeben. Damit sich das Federkleid für den Winter ausbildet, empfiehlt sich täglich eine kleine Portion Bierhefe hinzuzugeben. Das vorhandene Vitamin B unterstützt die Haut und die Federn der Tiere. Ideale Vitaminlieferanten sind zum Beispiel Karotten oder Äpfel. Diese können Sie täglich zum Futter dazu geben. Im Winter können die Hühner nicht wie gewohnt draußen das Gras picken, weswegen darauf zu achten ist, dass die Tiere ausreichend Zufütterung bekommen. Als Zufütterung können Brennnesseln, Gras, Klee, Kräuter wie Oregano, Petersilie und Lauch verwendet werden.

Wasser

Doch nicht nur das Futter, sondern auch ausreichend frisches Wasser ist wichtig. Der ungefähre Wasserbedarf eines ausgewachsenen Huhns liegt zwischen 200 und 300 ml, ist jedoch individuell. Abhängig ist die Menge von Rasse, Alter, Gewicht, Gesundheitszustand und natürlich der Jahreszeit.
Achtung: Im Winter können die Tränken einfrieren! Damit Ihre Hühner ausreichend Wasser zur Verfügung haben und dieses nicht einfrieren kann, empfiehlt es sich Heizplatten unter die Tränken zu stellen, damit das Wasser frostfrei bleibt. Bei Schnee sollten außenstehende Tränken in den Stall gestellt werden, da die Tiere kein Wasser zu sich nehmen können, wenn die Tränken zugeschneit sind. 

Auch im Winter können Hühner Eier legen!

Die Aussicht auf frische Eier vom eigenen Huhn ist besonders im Winter verlockend, denn sie sind sehr gesund und enthalten viele Vitamine und Mineralien, die in der kalten Jahreszeit guttun. 

Im Winter werden die Tage kürzer und somit auch die Menge an Licht - die ausschlaggebend für das Eierlegen der Hühner ist. Das Licht ist entscheidend für den Hormonzyklus der Henne und somit die Eierproduktion. Wichtig ist also, dass den Hühnern genügend Licht verschafft wird, indem entweder viel Licht von außen in den Stall kommt oder eine Lampe in den Stall gehängt wird. Mithilfe vom künstlichem oder zusätzlichem Licht können Sie als Geflügelhalter das fehlende Tageslicht ersetzen und das Fressverhalten als auch die Bewegungsaktivität der Hühner steuern. Bitte achten Sie jedoch bei zusätzlicher Beleuchtung im Stall darauf, dass der Nestbereich dunkler bleibt und die Tiere dort ihre Ruhe haben. Die Hühner mit ausreichend Licht zu versorgen ist demnach relativ einfach umzusetzen und Ihre Hühner können auch im Winter weiterhin regelmäßig Eier legen. 

Wenn Sie Ihre Tiere im Winter draußen halten, sollten Sie die Ställe winterfest machen, sodass keine Zugluft oder Schnee hineingelangt. Um einen winterfesten Stall in Ihrem Garten zu haben, geben wir ein paar hilfreiche Tipps:

1. Einstreu

   Es ist ratsam, eine dickere Lage Einstreu zur Isolation einzulegen. Verwenden Sie im Winter saugfähiges Einstreu, dass die Feuchtigkeit gut bindet und schnell ausgetauscht werden kann. Bestens geeignet ist Stroheinstreu oder Strohgranulat. Ein regelmäßiger Wechsel ist zudem auch angedacht, denn dieser trägt neben der zugfreien Luft zu einem trockenen Stallklima bei.

2. Legenester

   Damit Ihre Hühner im Winter weiterhin Eier legen ist es wichtig, das Legenest zu polstern, damit den Tieren nicht zu kalt wird. Es wird eine Lage Stroh in das Legenest gelegt und ein Vorhang davorgehängt, damit keine Kälte hineinziehen kann.

3. Fenster

   Schließen Sie, wenn möglich, alle Fenster des Stalls im Winter. Durch die Stalltür wird weiterhin genügend Sauerstoff in den Stall gelangen und wenn die Luftfeuchtigkeit im Stall zu hoch ist, sollten Sie kurz lüften. Falls Ihr Stall nicht gedämmt, ist dies vor Wintereinbruch äußerst ratsam.

4. Licht

   Im Winter werden die Tage kürzer, was weniger Tageslicht bedeutet. In der Natur beginnen Hühner im Frühjahr und Sommer mehr Eier zu legen, weil sie mehr Licht sehen und sobald der Herbst einsetzt, reduziert sich die Eierproduktion. Ein künstliches Licht im Stall ist kein Muss, kann aber optional eingebaut werden. Mithilfe der Lampe finden sich die Tiere in dem Stall besser zurecht und die Eierproduktion wird angekurbelt. Allerdings sollte der Nestbereich dunkler gehalten werden, damit die Hühner hier ihre Ruhe haben.

5. Extra Wärme

   Normalerweise brauchen die Hühner keine externe Wärmequelle. Herrschen aber besonders niedrige Temperaturen ist es ratsam einen Heizstrahler mit Infrarotlampe einzubauen.

6. Automatische Hühnerklappe

   Eine automatische Hühnerklappe dient zum einen als Schutz vor Raubtieren, wie Marder und Füchsen und zum anderen als zusätzliche Dämmung.

7. Sand- bzw. Staubbad

   Bauen Sie, wenn bisher noch nicht vorhanden, ein Sandbad in den Geflügelstall ein, sodass sich die Hühner weiterhin baden können.

Es ist im Winter besonders wichtig, dass Ihr Außengehege winterfest ist und genügend Schutz bietet. Mit ein paar Tricks können Sie Ihren Tieren jedoch einen komfortablen und stressfreien Winter bereiten.

Zunächst einmal ist es wichtig, dass das Gehege groß genug ist und die Hühner Platz haben, um sich auszubreiten und zu bewegen. Jedes Huhn benötigt mindestens 4 Quadratmeter Freifläche. Außerdem sollte auch der Zaun ausreichend hoch sein, um unerwünschte Eindringlinge abzuwehren, da Hühner sehr anfällig für Raubtierangriffe sind. 

Ein Unterschlupf sollte stabil sein und Schutz vor Wind, Regen und Schnee bieten. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Isolation. Ohne eine ausreichende Isolation können Hühner erfrieren - eine Abdeckung ist beispielsweise eine gute Möglichkeit. Zudem ist es wichtig, dass das Außengehege gut belüftet ist, damit sich keine Kondensation bildet. 

Stellen Sie bitte sicher, dass Ihre Hühner ausreichend Futter und Wasser haben, da der Bedarf von Nährstoffen im Winter zum Warmhalten des Körpers erhöht ist. 

Da sich die Hühner im Winter häufig im Stall aufhalten und ihnen dort mit fehlendem Auslauf langweilig werden kann, sind sie oft unausgeglichen. Im schlimmstenfalls kann dies zu aggressivem Verhalten der Tiere führen, wie dem Picken der Federn.
Um dem vorzubeugen, haben wir für Sie ein paar Beispiele zur Unterhaltung aufgelistet:

• Möglichkeit eines trockenen Staubbades
• Aufstellen von Baumstümpfen oder ähnlichem, die die Hühner als Ausguck verwenden können
• Verstecken von Körnern (zum Beispiel im Einstreu oder einem Beschäftigungsspielzeug)
• Obst oder Gemüse an Leinen im Stall aufhängen
• Futter in Netze packen

Viele Menschen denken, dass Hühner im Winter keine besonderen Anforderungen stellen, doch das stimmt nicht. Wir haben dir nochmal eine kurze Übersicht erstellt, damit deine Hühner die kalte Jahreszeit gut überstehen:

• Stall und Außengehege winterfest machen
• Gute Isolation und Zugluft vermeiden
• Regelmäßiges Lüften
• Trockenes Stallklima
• Genügend Auslauf im Außengehege
• Beschäftigungsmöglichkeiten (z.B. Staubbad)
• Richtige und ausreichende Nahrung und Wasser
• zusätzliches Licht zur Eierproduktion
• zusätzliche Wärmequelle, wie z.B. Wärmelampe