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Der Ratgeber für Ihre Tierhaltung im Winter

Im Winter ist es nicht nur für uns Menschen kalt und ungemütlich, auch unsere Tiere haben möglicherweise besondere Anforderungen. Wir geben Ihnen Tipps, worauf es ankommt und was bei der Haltung von Tieren im Winter beachtet werden sollte. 


 

Wie werden Tiere für den Winter vorbereitet?

Es ist wieder an der Zeit, die Tage werden kürzer und es wird immer kälter draußen. Nicht nur wir Menschen, sondern auch die Tiere müssen sich auf die kommende Jahreszeit vorbereiten. Dementsprechend ist eine gute Pflege der Tiere besonders wichtig, um ihnen den Winter bestmöglich zu erleichtern. Doch was genau muss getan werden?

Stall oder Winterweide?

Viele Tierbesitzer denken, dass ihre Pferde oder Rinder im Winter frieren und deswegen den Winter nicht auf der Weide verbringen können. Auf der Weide haben sie genügend Platz, um sich frei zu bewegen und sie sind in ihrer Bewegung nicht eingeschränkt. Zudem haben die Tiere genügend frische Luft und Licht, was sie in einem dunklen, feuchten und teilweise schlecht belüfteten Stall nicht haben. Außerdem kann die trockene und frische Luft die Gesundheit der Tiere fördern.

Um das Wohlergehen der Tiere nicht zu gefährden, sollten ein paar Dinge beachtet werden, bevor Sie sich für eine Winterweide entscheiden.

Welche Anforderungen sollte eine Winterweide erfüllen?

  • Es muss die Möglichkeit des Schutzes vor extremen Witterungen geben
  • Jedes Tier muss einen eigenen trockenen und wärmegedämmten Liegeplatz haben
  • Ausreichend Verpflegung, sprich Futter und Wasser muss den Tieren jederzeit zur Verfügung stehen
  • Tränken müssen vor Frost geschützt sein
  • Kranke Tiere dürfen nicht auf die Winterweide und müssen umgehend in den Stall
  • Im Falle von Geburten muss ein trockener, eingestreuter Witterungsschutz vorhanden sein
     

Winterweide - Was muss beachtet werden?

Zunächst einmal ist wichtig, dass die Weide groß genug für die Tiere ist. Die Pferde oder auch Rinder brauchen genug Platz, um sich frei bewegen zu können. Was für eine Bodenqualität hat die Weide? Nicht jeder Boden eignet sich für eine Winterweide. Bestens geeignet wären trockene Sandböden. Nicht geeignet wiederum sind Lehmböden. Diese werden, nachdem der Boden wieder auftaucht, zu Matsch. Zusätzlich darf der Boden nicht zu hart oder stark verdichtet sein. Die Tiere können sich so nicht richtig entspannen und ihre Muskulatur wird nicht genügend durchblutet. Denken Sie auch an das Wetter. Prinzipiell müssen die Tiere bei extremen Witterungsbedingungen in den Stall. Leichter Regen oder schwache Winde tun den Tieren nichts, dennoch müssen Sie einen Witterungsschutz bauen, wo sich die Tiere darunter stellen können. Damit haben Sie einen weiteren Windschutz. Bei der Anzahl der Tiere muss darauf geachtet werden, dass genügen Wasser, Futter und vor allem Platz vorhanden ist. Sie können sich merken, desto mehr Tiere auf der Weide sind, desto schneller wird der Boden abgetragen. Falls Sie noch mehr zur Winterweide erfahren wollen, lesen Sie sich unseren Ratgeber der Winterweide durch. Dort haben wir Ihnen einen ausführlichen Beitrag zusammengestellt.
 

Welche Tiere können im Winter draußen gehalten werden?

Der Glaube, dass Tiere im Winter erfrieren würden, ist falsch. Den Rindern wächst im Winter ein Winterfell, ihr Stoffwechsel schaltet zudem auf einen höheren Energieverbrauch für die Körperwärme um. Es ist ganz normal, dass sich Kühe im Winter weniger bewegen. Sie brauchen die Energie, um ihre Körperwärme beizubehalten. Bauen Sie genügend Windschutze auf, dadurch machen die niedrigen Temperaturen den Tieren nichts aus. Pferde können grundsätzlich auch auf einer Winterweide den Winter verbringen. Ähnlich wie bei den Kühen, entwickeln die Pferde im Jahreswechsel ein Winterfell, was sie vor den eisigen Temperaturen schützt. Was Sie genau bei Pferden beachten müssen, können Sie in unserem Ratgeber zur Pferdehaltung im Winter nachlesen. Aber nicht nur bei Pferden, sondern bei jedem Tier, müssen Sie sich gründlich informieren, ob sie den Winter draußen bleiben können oder nicht. Wurden die Tiere beispielsweise ihr Leben lang im Stall gehalten, vor allem im Winter, so können Sie nicht davon ausgehen, dass eine Winterweide eine gute Idee wäre. Sie sind es nicht gewohnt, in einer trockenen und kalten Umgebung zu leben. Nicht nur Pferde oder Rinder, auch Hühner können im Winter draußen, insofern der Hühnerstall und das Außengehege für den Winter aufgerüstet wird, gehalten werden. In unserem „Geflügelhaltung im Winter“ Ratgeber haben wir Ihnen alles Wichtige zusammengestellt, was sie wissen sollten.
 

Worauf sollte man bei der Verpflegung von Tieren im Winter achten?

Noch bevor der Winter eingebrochen ist, ist die Wahl der Nahrung, die Menge, wichtig. Geben Sie Ihren Tieren etwas mehr Futter, jedoch nicht zu viel. Dieses brauchen Sie, da Winter einen hohen Energieverbrauch bedeutet. Diese Energie wird benötigt, um ihre Körpertemperatur zu erhöhen.

Doch wie viel Futter brauchen Sie und ist für den Winter ein spezielles Futter angedacht?
Im Winter ist das Gras auf der Weide nicht nur eingefroren, sondern auch arm an Vitaminen und Mineralien, die die Tiere gerade in der Winterzeit brauchen. Pauschal lassen sich aber keine Angaben machen, wie viel Futter sie brauchen und was es beinhalten muss. Dies ist von der Rasse, Fellbeschaffenheit, Fettreserven und dem Gesundheitszustand des Tieres abhängig. Dennoch können wir Ihnen einen überschaubaren Überblick, über die verschiedenen Möglichkeiten der Nahrung geben.

Raufutter

Raufutter bedeutet Stroh und Heu. Es ist nicht nur eins der meist genutzten, sondern auch ein tatsächlich wichtiges Nahrungsmittel. Achten Sie hierbei auf die Qualität des Raufutters-, haben Sie es richtig gelagert und vorbereitet? Minderwertiges Raufutter hat einen Mangel an Nährstoffen und kurbelt die Verdauung der Tiere nicht genug an. Als kleine Orientierung können Sie bei einem ausgewachsenen Pferd mit ca. 1,5 kg Raufutter je 100 kg Pferdegewicht rechnen. Bei einem ausgewachsenen Rind sind es durchschnittlich 50 kg pro Tag.

Kraftfutter

Kraftfutter wird weniger von Rindern und mehr von Pferden benötigt. Je nach körperlichem Zustand und möglichen Arbeitsweisen der Tiere benötigen sie Kraftfutter, sprich Pellets, Müsli oder Hafer. Bedeutet: Ein Pferd, das den ganzen Tag im Stall ist, benötigt wenig bis kaum Kraftfutter als eins, das tagtäglich unter dem Sattel läuft.

Hühnerfutter

Hühner können mit den oben genannten Möglichkeiten an Futter nichts anfangen. Jedoch haben auch Sie einen höheren Energieverbrauch, da sie gegen die Kälte ankämpfen müssen. Ideal ist nahrhaftes und fettiges Futter wie Nüsse, Sonnenblumenkerne und Haferflocken. Vor allem die Abendfütterung ist wichtig. Hühner nehmen nicht viel Futter auf einmal auf und verbrennen die Energie sehr schnell. Deshalb empfehlen wir abends eine Extraportion dazuzulegen. Bestens versorgt wären sie mit:

  • Getrockneten Insekten
  • Nüssen
  • Sonnenblumenkerne
  • Karotten
  • Rosinen

Spezielles Futter

Mit dem speziellen Futter ist in diesem Fall Ergänzungsfutter gemeint. In manchen Fällen reicht die normale Fütterung nicht aus, um den Vitaminbedarf abzudecken. Vor allem Tiere mit starken Belastungen und Krankheitsfällen sollten Ergänzungsfutter bekommen. Im Handel gibt es verschiedene Mischungen je nach Bedarf, in unterschiedlichen Formen wie Pulver oder Pellets. Sollten Sie sich unsicher sein, kann der entsprechende Tierarzt Hilfe leisten und Ihnen dabei helfen, das richtige Präparat zu finden.

Aber nicht nur das Futter ist wichtig. Über das gesamte Jahr brauchen Tiere genug frisches Wasser. Aber Vorsicht, aufgrund der niedrigen Temperaturen könnte das Wasser gefrieren! Ideal wären beheizbare Tränken. Kontrollieren Sie mehrmals am Tag das Wasser und füllen Sie dies nach. Wie viel Wasser die Tiere benötigen, lässt sich auch hier nicht sagen. Wie beim Futter hängt es von der Rasse, Fellbeschaffenheit, Fettreserven und dem Gesundheitszustand des Tieres ab. Eine kleine Orientierung hierbei wären bei einem ausgewachsenen Rind ungefähr 50 l und bei einem Pferd rund 20 bis 40 l pro Tag. Je nach Anstrengung und Bedarf muss dies angepasst werden.

Wird eine externe Wärmequelle benötigt?

Hinblickend auf die niedrigen Temperaturen stellt sich die Frage, ob die Tiere extern Wärme zugeführt kriegen sollten. Erstmals gesehen nicht. Die Tiere haben eine gewisse Kälteresistenz, jedoch schadet es nie, ihnen den Winter ein wenig leichter zu machen. Nicht jedes Pferd fühlt sich bei den minus Graden wohl. Je nach Rasse haben manche von ihnen kürzeres Fell und andere neigen zu Muskelverspannungen. Mithilfe einer Wärmedecke kann dort Abhilfe geschaffen werden. Besonders alte und kranke Tiere brauchen die extra Wärme im Winter. Kontrollieren Sie aber die Wärme unter der Decke, sodass es den Tieren nicht zu warm wird. Rinder hingegen benötigen keine Decke für den Winter. Ratsam ist es jedoch, den jungen Kälbern eine Decke anzulegen. Es ist wichtig, dass sie nicht frieren, damit sie problemlos heranwachsen können. Auch bei den Hühnern ist eine externe Wärmequelle möglich, jedoch nicht notwendig. Herrschen aber sehr niedrige Temperaturen, so müssen sie einen Heizstrahler wie eine Infrarotlampe an der Decke des Hühnerstalls anbringen.

Wie wird im Winter richtig aufgerüstet?

Egal welche Tiere gehalten werden, der Stall ist im Winter aufzurüsten. Um den Hühnerstall und die Offenstallhaltung der Pferde Winter bereitzumachen, haben wir Ihnen hier einen kleinen Überblick erstellt, was sie dabei beachten müssen.

Offenstallhaltung

In der Offenstallhaltung ist das Pferd bestens vor der Kälte und Witterungen geschützt. Älteren Tieren können Sie sicherheitshalber eine Decke umlegen. Achten Sie jedoch darauf, dass jederzeit genug Futter und frisches Wasser vorhanden ist. In der Offenstallhaltung kann es zu Unruhen zwischen den Pferden kommen, passiert das, muss die Herde sinnvoll getrennt werden.

Hühnerstall

Ganz wichtig beim Hühnerstall ist, dass er trocken und frei von Zugluft ist. Im inneren sollte eine dickere Lage Einstreu gelegt werden. Empfehlenswert ist es, sich eine verschließbare Tür anzuschaffen, damit die Hühner nicht jederzeit rauslaufen können und nicht unnötige kalte Luft hineinkommt. Dazu bringen Sie eine Licht- und Wärmequelle an, damit keine Gefahr des Erfrierens besteht.

Fazit

Die Winterzeit ist augenscheinlich eine große Herausforderung, gerade bei der Tierhaltung. Doch mit der richtigen Vorbereitung ist dies kein Problem mehr. Zusammenfassend sind es ein paar kleine Oberthemen, denen Sie Ihre Aufmerksamkeit schenken sollten. Die Verpflegung sprich Futter und Wasser, das richtige Aufrüsten und Möglichkeiten wie Sie Ihre Tiere warmhalten. Wenn Sie Ihre Tiere anhand unseres Ratgebers auf den Winter vorbereiten, sollten Sie perfekt für den Winter bereit sein.