Optimaler Herdenschutz gegen Wölfe: Effektive Zäunungsstrategien für Pferdehalter
Vollständiger Schutz vor Wolfsangriffen ist zwar nicht realisierbar, doch durch sorgfältig ausgewählte Schutzmaßnahmen kann das Risiko deutlich reduziert werden. Elektrifizierte Zäune sind dabei eine der effektivsten Methoden. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, auf welche Schlüsselaspekte Sie als Pferdehalter beim Einsatz von Schutzzäunen achten müssen, um Ihre Tiere bestmöglich zu schützen. Und: Die meisten Bundesländer fördern die Anschaffung von Herdenschutz-Zäunen. Weiter unten auf dieser Seite finden Sie die für Sie zuständigen Anlaufstellen. Gerne erstellen wir Ihnen ein maßgeschneidertes Angebot.
Essentielle Richtlinien für den Bau effektiver Elektrozäune zum Schutz vor Wölfen
- Mindesthöhe der untersten Litze: Um sicherzustellen, dass Wölfe den Zaun nicht untergraben, muss die niedrigste Litze höchstens 20 cm über dem Boden angebracht sein. Da Pferde sich auf einer so niedrigen Höhe leicht mit den Beinen verfangen können, empfehlen sich – gerade bei kleineren Weiden und Ausläufen – Konstruktionen, bei denen die unterste Litze nicht in Kontakt mit den Pferden kommen kann. Wir zeigen hier ein paar Beispiele.
- Erforderliche Spannung: Der Elektrozaun muss durchgehend eine Mindestspannung von 4000 Volt aufweisen. Überprüfen Sie die Spannung täglich, um eine konstante Wirksamkeit zu gewährleisten.
- Empfohlene Zaunhöhe: Als ideale Zaunhöhe werden 120 cm empfohlen, bei der Haltung von Hengsten oder Springpferden 140 cm.
- Nachrüstung fester Zäune: Ergänzen Sie feste Zäune mit Isolatoren und zusätzlichen Litzen, um die Sicherheit zu erhöhen, vor allem um ein Überklettern zu verhindern.
- Vermeidung von Erhöhungen in Zaunnähe: Stellen Sie sicher, dass sich keine Erhöhungen wie Holzstapel in der Nähe des Zauns befinden, die Wölfen das Überspringen erleichtern könnten.
Fester Zaun: Effektiver Schutz für Pferde auf Standweiden
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Ein fester Zaum für Pferde sollte mindestens vier stromführende Litzen aufweisen, die unterste in einer Höhe von maximal 20 cm, die höchste bei mindestens 120 cm. Bei der Haltung von Hengsten empfiehlt sich eine weitere Litze in Höhe von 140 cm. Da Pferde sich leicht in der untersten Litze verheddern können – etwa beim Wälzen – wird empfohlen, die unterste Litze auf der den Pferden abgewandten Seite des Zaunes anzubringen.
Mobiler Zaun: Effektiver Schutz für Pferde auf Wechselweiden
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Manchmal werden Pferde auf Wechselweiden gehalten. Für eine kurzfristige Umzäunung eignen sich Kunststoffpfähle. Als Grundschutz werden Zäune mit einer Höhe von 120 cm und vier Litzen empfohlen. Für die Haltung von Hengsten sollte auf Zäune mit einer Höhe von 140 cm zurückgegriffen werden.
Um der Problematik der niedrigen untersten Litze zu begegnen, bietet es sich an, zwei parallel laufende Zäune aufzubauen.
Nachrüsten eines festen, stromlosen Zauns
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Oft lassen sich feste Zäune leicht und kostengünstig zur Wolfsabwehr nachrüsten. Bei stromlosen Zäunen ist ein Untergrabschutz unabdingbar. Alternativ kann auch in maximal 20 cm Höhe eine elektrifizierte Litze angebracht werden. Genau so kann verfahren werden, wenn ein fester Zaun zu niedrig ist: Hier bietet sich eine zusätzliche elektrifizierte Litze in Höhe von 140 cm an.
Anpassung von wolfssicheren Zäunen an Gewässer und Gräben
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Gewässer und wasserführende Gräben stellen besondere Herausforderungen für die Sicherheit von Umzäunungen dar, besonders wenn es um den Schutz vor Wölfen geht. Für solche Situationen haben wir verschiedene Lösungsansätze entwickelt. Eine effektive Methode ist der Einsatz unseres Energiebegrenzers. Dieses Gerät deaktiviert automatisch die Stromzufuhr in der untersten Litze, sobald der Wasserstand im Graben ansteigt, und schaltet sie wieder ein, wenn der Wasserstand sinkt. Diese Technologie sorgt dafür, dass die Umzäunung auch in der Nähe von Gewässern effektiv und sicher bleibt.
Förderung von Weidetierschutz durch die Bundesländer
Um die Tierhalter beim Schutz ihrer Weidetiere zu unterstützen, haben die einzelnen Bundesländer Förderprogramme für den Aufbau geeigneter Schutzmaßnahmen aufgelegt. Auch die Anschaffung von Herdenschutzhunden wird gefördert. Außerdem werden beim Vorliegen bestimmter Voraussetzungen die durch Nutztierrisse entstandenen Schäden ausgeglichen. Weitere Informationen finden sich auf den Online-Präsenzen der Bundesländer. Dort sind auch die Ansprechpartner und Stellen aufgeführt, die im Falle eines Rissgeschehens zu kontaktieren sind: